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„Da hauen wir doch besser mal ne Warnung raus!“

Schnelle, umfassende Informationsmöglichkeiten über Produkte und Sachverhalte – das verspricht das neue Verbraucherinformationsgesetz. Auftakt unserer Blog-Reihe zu Neuerungen, Risiken und Anforderungen an Kommunikation.

Non-Reporter: Nicht müssen, nicht wollen, nicht brauchen

In den USA eilt ihre Verbreitung in großen Schritten voran. Im Verantwortungsgerüst der europäischen Industrielandschaft nehmen Nachhaltigkeits- und CSR-Berichte seit Jahren einen festen Platz ein. Selbst in den Boomregionen Brasilien und Indien wetteifern Unternehmen heute um Anerkennung im Corporate Responsibility Reporting. Kein Unternehmen scheint sich den Erwartungen auf den weltweiten Kapital-, Absatz- und Beschaffungsmärkten an die nachvollziehbare und glaubwürdige Dokumentation seiner Verantwortungspraxis entziehen zu können. Kein Unternehmen? Falsch! Und die Rede ist nicht von halsstarrigen gallischen Modernisierungsverweigerern hinter dem Schutzwall der Zivilisation, gemeint sind Non-Reporter.

Es sind durchaus erfolgreiche, respektable Unternehmen, mitunter sogar börsennotiert, die dem Zug der Berichterstatter nicht folgen wollen. Allein jedes vierte der 150 größten deutschen Unternehmen gibt keine gesonderten Informationen zu Nachhaltigkeitsthemen heraus, stellte das IÖW bei der Vorstellung des jüngsten Rankings Ende Februar klar. Insbesondere in den Branchen Versicherungen, Logistik und Handel scheinen soziale und ökologische Themen keine Rolle zu spielen. Wenig Bewegung im Land der fleißigen Musterreporter.

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CSR – ein dehnbarer Begriff

Podiumsdiskussion mit Roman Mesciek, Prof. Dr. Gesine Schwan, Prof. Dr. Meinhard Miegel, Andrea Fischer, Dr. Gerhard Timm, Günther Jünger (v.l.n.r.) (Foto: UPJ)

„CSR und gesellschaftliche Innovationen“  lautete das Thema der diesjährigen UPJ- Jahrestagung, die am 12. März im Roten Rathaus in Berlin stattfand. Kein einfaches Thema, wie sich bald herausstellte. Hauptsächlich deswegen, weil es kein einheitliches Verständnis der Begriffe geschweige denn eine verbindliche Definition gab.

Gleich zu Beginn arbeitete sich eine hochkarätige Podiumsrunde an dem Thema ab: Günther Jünger (Director Corporate Affairs und Board of Directors EMEA-Region Intel Corp.), Prof. Dr. Gesine Schwan (Präsidentin Humboldt-Viadrina School of Governance), Prof. Dr. Meinhard Miegel (Vorsitzender Denkwerk Zukunft), Dr. Gerhard Timm (Geschäftsführer Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege) und Andrea Fischer (Bündnis 90/Die Grünen) brachten es dabei auf einen für sich relativ einfachen Nenner: „Keiner versteht CSR.“

Das stimmt so nicht, vermutlich wäre passender gewesen: „Es ist nicht so, dass keiner CSR versteht, aber jeder begreift etwas anderes darunter“. CSR ist ein dehnbarer Begriff. Was durchaus auch für die Diskussionsteilnehmer  galt, die unterschiedliche Aspekte für sich besonders hervorhoben. „Nachhaltigkeit, wenn man den Begriff zu Ende denkt, läuft auf Gemeinwohl hinaus“ (Schwan). „Bereits die Gründerväter haben CSR als Bestandteil des Wertesystems von Intel verankert“ (Jünger). „Kleinere Unternehmen machen auch CSR-Aktivitäten, aber sie nennen das nicht so“ (Fischer). Oder: „Wir sprechen nicht von gesellschaftlichen, sondern von sozialen Innovationen“ (Timm).

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Nachhaltigkeit ist auch Verhandlungssache

Nachhaltige Entwicklung gilt als eine der großen politischen, ökonomischen, ökologische und sozialen Herausforderungen für das 21. Jahrhundert. Das globale Ziel, in der Weltgemeinschaft zu einem neuen Verhältnis in der Nutzung begrenzter Ressourcen zu gelangen, soziale Teilhabe und Beachtung der Menschenrechte durchzusetzen, all das stellt heute niemand mehr in Frage. Allein die daran anschließenden Analysen und Konzepte sind heute Gegenstand vielgestaltiger Kontroversen.

Welche Regeln bzw. Handlungsleitlinien können aufgestellt werden? Wie soll mit Zielkonflikten umgegangen werden? Reichen Anreize oder soll Fehlverhalten sanktioniert werden? Für Regierungen rund um den Globus eine echte Herausforderung. Erklärbar sind die entstandenen Kontroversen durchaus, handelt es sich bei der Idee nachhaltiger Entwicklung um ein in weiten Teilen normatives Leitbild, das im Wesentlichen von Interessen, Wertvorstellungen und ethischen Grundhaltungen der gesellschaftlichen Akteure zu Entwicklungsfragen bestimmt ist. Anders gesagt: So vielfältig wie menschliches Leben und Anschauungen sich darbieten, so schwierig ist es, in der Frage der nachhaltigen Entwicklung einem an objektiven Tatsachen orientierten, allgemeingültigen Kurs zu vereinbaren. Nachhaltigkeit, das ist immer auch Verhandlungssache.

Unternehmen befinden sich in der Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit in einer einflussreichen, aber auch heiklen Rolle:

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Corporate Social Responsibility

Die wesentliche politische Grundlage für die Debatte um Corporate Social Responsibility (CSR) in Europa ist das Prinzip der Nachhaltigkeit. Es basiert auf dem Brundtland-Report der UN-Weltkommission für Umwelt und Entwicklung von 1987. Damals wurde für eine langfristig tragfähige Entwicklung der Weltbevölkerung erstmals das Leitbild einer „nachhaltigen Entwicklung“ definiert: Nachhaltig ist eine Entwicklung, die den Bedürfnissen der heutigen Generation entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen und ihren Lebensstil zu wählen.

In der Europäischen Union (EU) wurde das Nachhaltigkeitsprinzip Anfang des 21. Jahrhunderts in die politische Strategie integriert. Das Prinzip ist ein wichtiger Beitrag, „um die europäische Wirtschaft bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensbasierten Wirtschaftsraum der Welt zu machen“, und zählt seit letztem Jahr zu den politischen Prioritäten.

Wichtigste Grundlage für die Verbreitung des Themas in der europäischen Öffentlichkeit ist das 2001 von der EU-Kommission veröffentlichte Grünbuch „Europäische Rahmenbedingungen für die soziale Verantwortung der Unternehmen“. Auf dem Nachhaltigkeits-Gipfel im Jahr 2002 wies die UN aber ausdrücklich darauf hin, dass auch Unternehmen einen erheblichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung leisten müssen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, entwickeln immer mehr Unternehmen Leitlinien und Strategien für die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen.

Nachhaltigkeit ist mehr als soziale Verantwortung

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