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Windräder stehen in der Nähe eines Dorfs auf der Wiese und generieren Strom. Luftlinie ist es nicht weit bis zu den nächsten Häusern.

ENERGIEWENDE: ZEIT, DASS SICH WAS DREHT

Die Mehrheit der Deutschen will die Energiewende – und das schnell. Die offensichtlichen Gründe dafür dominieren die täglichen Nachrichten: Klimakatastrophen, Krieg und Versorgungsnöte. Doch aktuell verheddert sich der Ausbau der Erneuerbaren in kaputten Lieferketten und im Dickicht der Genehmigungsverfahren. Wer glaubt, danach hätten sich auch die Probleme vor Ort in Form von leidigen Debatten über Sinn und Widerstand erledigt, der pfeift leider im Dunkeln.

Denn je näher der Windpark, desto größer das Fragezeichen: Warum gerade hier? Wer so denkt, empfindet das Bauvorhaben als Zumutung und will – zurecht – Antworten und Erklärungen. Die Bürger:innen verdienen Informationen – so früh wie möglich, voll umfänglich, transparent und verständlich. Nur so können sie ihre wichtige demokratische Rolle für das Gelingen der Energiewende einnehmen. Diese Empfehlung findet sich auch in der Agora Studie zur Akzeptanzkommunikation von 2020. Mit ausreichend Informationen lässt sich eine eigene Position finden und gegebenenfalls auch verteidigen. Für die globalen Ziele, aber auch die rund um den Kirchturm. Wer die Energiewende mit anstatt gegen die Bürger:innen realisiert, darf danach viel eher auf einen fairen Dialog und im besten Fall auch Zustimmung hoffen.

Die Akzeptanz hat drei zentrale Probleme

Im Großen wie im Kleinen sprechen nur überzeugend aufbereitete Argumente für die regenerativen Energien – aber auch nur, wenn sie denn gehört werden. Denn die Akzeptanz der Erneuerbaren hat aktuell noch ein mentales, ein strukturelles und ein Kapazitätsproblem.

Was die Menschen erwarten, ist ein fairer Dialog und transparente Informationen über dieses für sie so wichtige Projekt vor ihrer Haustür, über die Chancen genauso wie über die möglichen oder auch teilweise vermuteten Risiken. Wer hier nicht proaktiv reagiert, lässt ein Vakuum zu, das sich mit Gerüchten füllt, die man nur schwer wieder loswird. Denn es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

Professionelle Akzeptanzkommunikation muss mentale Blockanden lösen und die kleinen lokalen Dinge ins rechte Verhältnis zum großen Ganzen setzen sowie sämtliche Aspekte ins Spiel bringen: wirkungsvollen Klimaschutz, sichere Energieversorgung und die wirtschaftlichen Vorteile für die Einzelnen und die Gemeinschaft. Dafür braucht es Antworten von Expert:innen zur Planung, Umwelt und Tierschutz. Und es braucht ein offenes Ohr für Wünsche und gute Ideen vor Ort.

Jetzt sind die Erzeuger gefordert: Schon bald sollten Stadtwerke, Energieversorger oder Projektierer die Energiewende möglich machen. Dafür sollten kleinteilig über die Republik verteilt für tausende individuelle, regionale Projekte gleichzeitig plausible Antworten angeboten und um Akzeptanz geworben werden. Doch wie gelingt es, den Informationsfluss über die weit verbreiteten Projekte zu steuern, Veranstaltungen und Workshops anzubieten und möglichst zeitnah alle Stakeholder auf dem Laufenden zu halten? Und das mit einer begrenzten Anzahl an Mitarbeitenden und Zeit? Denn professionelle Kommunikation braucht Fachkräfte: Kommunikationsstrateg:innen und -organisator:innen, Umweltberatende, Pressesprecher:innen, Diskussionspartner:innen, Referent:innen, Redakteur:innen für alle Kanäle, Expert:innen für Umwelt, Klimaschutz und Politik.  Diese Professionalität ist für jedes einzelne Projekt wünschenswert, aber bei der steigenden Zahl der Projekte aktuell immer seltener zu machen. Nur mit digitaler Unterstützung ist das Struktur- und Kapazitätsproblem zu überwinden.

Hybride Akzeptanzkommunikation, die jeden erreicht

Es braucht eine Unterstützung, die den Dialog zeitgemäß möglich macht. Denn die Erwartungen an Information und Absender wachsen mit den technischen Möglichkeiten. Das digitale Angebot Crosspark ermöglicht den Nutzer:innen vor Ort, sich gezielt und auf ihre spezifischen Interessen abgestimmt  zu informieren. Und das, wann und wo sie wollen und mit fundierten Argumenten.

Das Angebot greift all diese Ideen auf und ergänzt sie für Anwohner:innen aber auch Projektierer, Stadtwerke und Energieerzeuger durch eine wichtige Komponente: Unabhängigkeit. Der Crosspark funktioniert deshalb im Grunde wie ein gut ausgestattetes, digitales Kongresszentrum, das immer geöffnet und erreichbar ist.

  • Immer informiert

Die Interessierten betreten zunächst ein virtuelles Foyer, in dem sie auf einer Newswall mit aktuellen Meldungen zum Bauvorhaben versorgt werden.

  • Live dabei

Dazu kommen weitere, virtuelle Veranstaltungen, die man spontan oder auf Einladung besuchen kann. Denkbar sind etwa auch große Hearings oder Einzelgespräche mit Expert:innen, Diskussionen mit Politiker:innen, Workshops mit Gruppen wie Tierschützer:innen und vieles mehr. Jedes dieser Gesprächsforen ist immer nur einen Mausklick weit entfernt. Ein Einladungsmanagement sorgt dafür, dass keiner diesen wichtigen Dialog verpasst wird – egal ob vor Ort oder online.

  • Genau das, was mich interessiert

In verschiedenen Inforäumen werden die Themen, die die Anwohner:innen am meisten interessieren, verständlich in den passenden Formaten dargestellt. Videos, Graphiken und Animationen z. B. zur Planung und Technologie der Anlage, Naturschutz- und Umweltfragen oder der Nutzen für die einzelnen Bürger:innen und ihre Gemeinde.

  • Persönlich

Nicht nur die Content-Auswahl ist so individuell und persönlich, wie der Nutzende. Der persönliche Dialog kann auch online fortgeführt werden: Per Videocall können Anwohner:innen in diesen Inforäumen Expert:innen direkt befragen, sei es in Einzelgesprächen oder in Diskussionen.

Projekte gleichzeitig zentral und dezentral organisieren

Mit dem gleichen Anspruch an einen fairen Dialog ist der Betreiber eines Crossparks (z.B. ein Stadtwerk oder ein Projektierer) gleichzeitig in der Lage sogar zwei Dutzend unterschiedliche erneuerbare Vorhaben zentral zu steuern. Kommen neue Projekte hinzu, die realisiert werden sollen, reicht dieses eine digitale Informationszentrum. Einmal zentral aufgebaut, kann es danach dezentral jedes individuelle lokale Projekt mit allen Besonderheiten und offenen Fragen aufnehmen, einrichten und an den Start bringen. Daraus ergeben sich große  kommunikative Synergieeffekte. Denn aus einem Cockpit heraus können Expert:innen auf Entwicklungen reagieren und dem Dialog immer wieder neue Impulse geben. So können übergreifende Informationen z. B. zum Klimaschutz oder Stromgewinnung zentral angeboten werden und müssen nur einmal aufbereitet werden. Wenn dann das erste Vögelchen vom Dach zwitschert, dass schon bald Windräder seine Flugbahn stören, sollten bereits voll umfänglich alle Informationen verfügbar stehen.

Zusammengefasst: Wenn Deutschland seine Klimaziele erreichen will, müssen Politik und Verwaltung die Bremsen lösen, die den Ausbau der erneuerbaren Energien derzeit noch behindern. Parallel können Energieunternehmen durch eine Akzeptanzkommunikation, die diesen Namen wirklich verdient, ihren Teil dazu beitragen. Und so der großen Aufgabe und dem Kommunikationsverhalten im digitalen Zeitalter gerecht werden.

Im energate Magazin emw haben wir einen Artikel zur Akzeptanzkommunikation und dem crosspark geschrieben, den Sie hier herunterladen können.

Unsere Erfahrungen im Thema Energiewende finden Sie in unseren Referenzen.