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4 Gründe, warum Marken sich jetzt nachhaltig aufstellen sollten

Die überwiegende Zahl der Verbraucher:innen schätzt nachhaltige Marken und Produkte und will dem Wirtschaften gegen die Natur und die Lebensgrundlagen ein Ende setzen. Sie sind hoch sensibilisiert für die Themen Klimakrise, soziale Gerechtigkeit und neue Umweltstandards. An ihre Seite wählen sie sich bewusst Unternehmen, die den Bedarf und die damit verbundenen Chancen der Nachhaltigkeit erkannt haben und längst darauf eingestellt sind.

Denn die Unternehmen sitzen eindeutig am längeren Hebel. Sie können als durch den Kassenzettel ernannte Stellvertretende vieles in Sachen Klimaschutz bewegen. Die Kund:innen honorieren dieses Engagement. Sie schenken diesen Unternehmen und Marken ihr Vertrauen, wenn diese Nachhaltigkeit in ihr ganzes Unternehmen integrieren, statt nur Greenwashing zu betreiben. Das gewährte Vertrauen verdient Aufmerksamkeit durch transparente und ehrliche Kommunikation.

Dabei sind durch Vorgaben der Politik bereits einige Unternehmen allein durch ihre Größe zur Kommunikation verpflichtet – in Form der CSR Berichtspflicht. Andere wollen freiwillig ihre Lieferketten gegenüber ihren Kund:innen offenlegen. Wenn Unternehmen ihr Nachhaltigkeitsengagement allerdings zur Kür anstatt zur Pflicht machen, können sie selbst bestimmen, mit welchen Themen und mit welcher Geschwindigkeit sie sich in die nachhaltige Transformation begeben. Denn ökonomischer Erfolg und ehrliches und umfängliches gesellschaftliches Handeln sind schon lange keine Gegensätze mehr. Nachhaltige Integrität wird zunehmend von Unternehmen gefordert, die ihre Marke nicht durch Greenwashing beschädigen und damit Kund:innen verlieren wollen. Wenn Nachhaltigkeit also mehr wird als ein leeres und teils stark geschöntes Werbeversprechen, hat das positive Folgen für nachhaltige Marken. Eine bessere Positionierung im Wettbewerb und gegenüber den Mitarbeitenden und größeres Vertrauen durch die Kund:innen. Hier also vier Gründe, warum nachhaltige Marken langfristig erfolgreicher sind:

1. Verringerte Kosten – für das Unternehmen und seine Kund:innen

Wer die Umwelt und ihre Ressourcen bei der Produktion im Blick hat, spart auch generell Kosten. Durch einen effizienten Umgang mit Ressourcen und Arbeitsabläufen werden Ausgaben verringert und sorgen so für eine höhere Gewinnmarge.

Und nicht nur das: Knapp die Hälfte der deutschen Verbraucher:innen ist bereit, mehr Geld für nachhaltige Produkte auszugeben. Wird der eigene Wille, nachhaltig zu arbeiten, glaubwürdig und regelmäßig kommuniziert, tragen die Kund:innen auch gerne die höheren Preise. Wer allerdings effizient seine Kosten senkt, kann die nachhaltigen Produkte zu wettbewerbsfähigen Preisen anbieten und den Kund:innen so die Kaufentscheidung erleichtern. Der Griff geht bei gleichem Preis automatisch zu dem Produkt, das das bessere Gewissen mitliefert.

Außerdem haben uns gerade die letzten Jahre gelehrt, dass Krisen, Gesetze und Audits neue Investitionen nötig machen. Wer vorausschauend und nachhaltig plant, wird dann investieren, wenn es ins Budget passt und lässt sich nicht überraschen. Der positive Nebeneffekt: Unternehmen verhindern eventuelle Strafzahlungen.

2. Wettbewerbsvorteile

Aktuell suchen Verbraucher:innen aktiv nach Marken, die den längeren Hebel für mehr Nachhaltigkeit und insbesondere für den Klimaschutz sinnvoll und ganzheitlich nutzen. Damit formulieren sie auch, was sie von Herstellenden und vom Handel erwarten: Ideen für aktiven Umwelt- und Ressourcenschutz und Transparenz in der Lieferkette.

Für Produkte heißt das konkret: Sie sind entweder nachhaltig hergestellt oder gestatten einen verantwortlichen Lebensstil. Die Kaufentscheidungen werden positiv beeinflusst, wenn Verbraucher:innen klar erkennen, welchen Marken sie mit ihren nachhaltigen Anliegen vertrauen können. Gleichzeitig werden sie aber auch nicht vergessen, wenn dieses Vertrauen durch fadenscheiniges Greenwashing missbraucht wurde.

Außerdem: Wer glaubhaft Verantwortung übernimmt und Möglichkeiten für Kund:innen schafft, verdient Gehör und Stimme. Doch diese Kommunikation wird nicht einseitig bleiben. Wer seine Marke nachhaltig transformiert und die Kund:innen an diesem Prozess teilhaben lässt, macht von sich reden und schärft das eigene Markenprofil. Je klarer und kräftiger diese Stimme ist, desto überzeugender stellen sich Marken gegenüber den Kund:innen und im Wettbewerb auf.

Um nachhaltige Produkte zu gestalten, bedarf es kreativer Ideen und wirklich neuer Wege. Durch neue Dimensionen von gesundem und innovativem Wettbewerb über das eigentliche Produkt hinaus, erreichen wir über diese  Wege das Klimaziel. Die große Idee, bei der jeder spürt, dass hier jemand der Gesellschaft etwas zurückgeben will.

3. Zukunftssicherheit

Die Verbraucher:innen und die Politik lassen es jetzt schon erkennen: Das Wettbewerbsumfeld wird härter, weil die Ansprüche an Marken wachsen. Unternehmen, die sich jetzt nachhaltig orientieren und ein gutes Fundament für glaubwürdige Kommunikation bauen, sind in der Zukunft deutlich besser aufgestellt.

Denn die Reputation einer Marke ist das Ergebnis intensiver und kontinuierlicher Kommunikation. Sie verlangt nach Transparenz und Glaubwürdigkeit gegenüber den Kund:innen. Sie braucht den Dialog über sichere Lieferketten, nachhaltige Partnerschaften und vertrauenswürdige Dokumentation als konsequente, nachvollziehbare Story.

Erst, wenn die nachhaltige Praxis eines Unternehmens regelmäßig kommuniziert wird, kann sie die komplexen Zusammenhänge verständlich aufzeigen und zum New Normal machen. Mit einem neuen Verständnis für Produkte und deren Impact auf das Klima können Kund:innen langfristig informierte Entscheidungen treffen, die einen positiven Effekt auf das Klima haben. Wer so nachhaltig Vertrauen für die eigene Marke geschaffen hat, zieht nicht nur Kund:innen an, sondern auch neue Mitarbeitende, die die Vision teilen und lange mittragen.

4. Psychologische Vorteile

Schlussendlich wird die Nachhaltigkeit von der unternehmerischen Verantwortung getragen. Wer dieser Verantwortung nicht nachkommt, kann großen Schaden für das eigene Image und den weiteren Unternehmensweg anrichten. Das jüngste Beispiel: Got Bag. Mit seinem Versprechen, die Rucksäcke aus 100 Prozent Ocean Plastic zu produzieren, war der nachhaltige Wille da, die Ehrlichkeit leider nicht. Was bei Kund:innen hängenbliebt ist dann nicht der gute Wille, dem Plastik im Meer ein sinnvolles zweites Leben zu geben, sondern die egoistische Übertreibung eines Statements, um das eigene nachhaltige Engagement noch  stärker zu promoten.  

Wer aber den Weg nachhaltiger Transformation allerdings konsequent geht und die eigenen Stakeholder auf diese Reise mitnimmt, wird ständig belohnt. Wer seine Stakeholder auf den Weg mitnimmt, der nicht über Nacht und schon gar nicht geradlinig verlaufen wird, verdient Vertrauen.  Weil es Geschäftsführung, Mitarbeitende und Kund:innen gleichermaßen motiviert, ihren Beitrag zu leisten. Weil die Mitarbeitenden wissen, warum sie jeden Tag arbeiten und die Kund:innen wissen, welchen Beitrag  jeder gut investierte Euro leistet. Weil jede Branche Pioniere braucht, die die Verantwortung übernehmen. Die wissen, wenn sie diesen Dominostein anstoßen, werden sehr schnell weitere fallen. Und bis der letzte fällt, gibt es genug zu tun.